Was ich mich eigentlich nie so richtig getraut habe zu sagen….

 

 

April 1981, ich war frisch verliebt in die schönste Frau der Welt! Wunderbare grüngraue Augen, ein Temperament wie zwei Löwen zusammen und eine Figur, da war schon was dran. Ich gerade 18, sie 16 und wir auf Wolke 7! Über das Händchen halten und Küsschen geben waren wir schon drüber raus und hatten beide mit uns zusammen die erste Erfahrung der schönsten Nebensache der Welt gesammelt. Und wie das so ist, man nützt dann eben so fast jede Möglichkeit, in der man sich gegenseitig zuwenden kann.

 

Zum Glück war Ihre Mutter eine sehr lockere Frau und sagte auch ganz offen, es ist ihr lieber, sie weiß wo ihre Tochter ist, als dass sie sich irgendwo trollt und keiner weiß wo. Von daher war es eigentlich klar, dass sie auch wusste, dass wir nicht nur Briefmarkensammlungen anschauten… In der Regel war das auch ganz gut geregelt, wir schlossen die Türe ab und ihre Mutter klopfte auch immer brav an, bevor sie dann die Türe öffnete.

 

Doch leider gab es da einen Tag, an dem wir etwas leichtsinnig waren und schon weiter waren, als wir wollten und eigentlich die Türe abgeschlossen sein sollte, was sie aber nicht war. Ich saß auf dem Bett und meine Freundin auf meinem Schoß. Sie trug ein Kleid mit sehr weitem Rock, sodass ich im Großen und Ganzen mehr zugedeckt war, als ihre Mutter klopfte und die Türe öffnete. Ein Schreck der Superlative schoss durch uns durch…

 

So trat Ihre Mutter herein ohne etwas zu denken und setzte sich einfach auf den Sessel und tratschte mit uns über irgendwelche Dinge, die anscheinend wichtig waren, an die ich mich aber im Einzelnen beim besten Willen nicht mehr erinnern konnte. Nein, meine Freundin konnte jetzt nicht einfach aufstehen… das wäre zuerst für mich peinlich gewesen. Und so heimlich irgendwie da unter dem Rock und so…. das wäre auch zu auffällig gewesen. Und so saßen wir innig umarmt auf dem Bett und meine Freundin versuchte mit kurzen Antworten ihre Mutter wieder zum Gehen zu bewegen, doch die plapperte munter weiter und hat bis zu diesem Zeitpunkt auch noch absolut keinen Verdacht geschöpft. Mir war diese Situation mehr als unangenehm, so ausgeliefert da zu sitzen und nur zu hoffen, dass das alles gut ausgeht.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit bemerkte dann die Mutter, dass wir entgegen anderer Male doch etwas sehr wortkarg waren, sagte noch was von „seid Ihr heute komisch drauf“, stand auf, ging zur Türe, bleibt kurz stehen, schaut zurück und fängt dann an zu lachen, zieht die Türe hinter sich zu und verschwand.

 

Heijeijei, war mir das peinlich, als ich dann später das Zimmer verließ und mich anständig noch von ihrem Vater und Mutter verabschiedete, die mich mit breitem Grinsen anschaute….

 

Von daher als Hinweis an alle jungen und sehr jungen Leser:  Immer die Türe abschließen, das spart peinliche Überraschungen!

 

 

Und als Hinweis für Eltern: Ruft lieber die Kinder zu euch, als einfach bei trauter Zweisamkeit ins Zimmer zu gehen!!